Für die meisten Menschen ist eine selbstbestimmt gelebte, liebevolle und befriedigende Sexualität ein elementares Bedürfnis – unabhängig von Alter, Form oder der sexuellen Orientierung. Sie begleitet uns auf vielschichtige Art unser gesamtes Leben. Sexualität ist ein Ausdruck der Lebendigkeit.
Die meisten Paare messen der gemeinsamen Sexualität in ihrer Liebesbeziehung eine hohe Bedeutung bei, denn der sexuelle Körperdialog mit dem geliebten Menschen vermittelt auf einzigartige Weise vielfältige Gefühle der Nähe, Geborgenheit und des Vertrauens. Darüber hinaus werden auch Identität, Zugehörigkeit, Zufriedenheit und Verbundenheit gestärkt.
Das Fehlen von Sexualität oder Schwierigkeiten im Sexualleben innerhalb einer Liebesbeziehung wird von den meisten Menschen als belastend erlebt und führt zu Unzufriedenheit mit sich, dem
geliebten Menschen und der Partnerschaft insgesamt.
Partnerschaftskonflikte, Beziehungskrisen, Untreue, sexuelle Außenbeziehungen sowie Beziehungsabbrüche, Trennung und Scheidung haben darum ihren Ursprung oft auch in den ungelösten sexuellen Problemen innerhalb der Partnerschaft.
Bei vielen Paaren drücken sich Unzufriedenheiten oder die Verletzungen auch im sexuellem Erleben aus. Oft findet wenig oder überhaupt keine Sexualität mehr statt. Dadurch entsteht eine
zusätzliche Verunsicherung, Angst oder auch Frustration und Verletzung.
Rund jede zweite Person ist mit der Sexualität in der Partnerschaft unzufrieden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie mit rund 60.000 Befragten der Uni Göttingen. Häufige Ursache für sexuelle
Unzufriedenheit ist das unterschiedlich starke sexuelle Verlangen der Partner. Der Sexualtherapeut Dr. David Schnarch ermittelte aus 14.500 Befragungen, dass rund 70% der befragten Frauen und Männer in ihrer Partnerschaft ein Problem mit dem
unterschiedlichen sexuellen Verlangen haben. Die Bandbreite reicht dabei von wenig bis keine Lust auf Sex, sowohl von einem wie auch von beiden Partnern.
Dass sexuelle Zufriedenheit in Dauerbeziehungen möglich ist, zeigte ebenfalls die Göttinger Studie. Nur rund je 1/3 des möglichen sexuellen Zufriedenheitspotenzials wird in den Partnerschaften
tatsächlich ausgeschöpft, obwohl das Doppelte möglich wäre. Der Hauptgrund: die Scham, offen miteinander über die individuellen sexuellen Wünsche zu sprechen – aus Angst, vom
anderen deswegen abgelehnt zu werden. Dabei wird oft nicht gemerkt, wie stark die sexuelle Unzufriedenheit immer auch die Geborgenheit und Zufriedenheit innerhalb der Beziehung
blockiert.
Ziel von Sexualtherapie ist bewusster, liebevoller, achtsamer mit mir und meinen Bedürfnissen zu sein. Das Verständnis von Sexualität kann wieder ganz werden und ist nicht mehr auf Sex reduzier, sondern entwickelt sich zu einer nährenden sexuellen Energie. Ich brauche nicht mehr hinnehmen, wenn mein Gegenüber unpräsent und die Berührung unachtsam ist.
Ziel ist es in der Partnerschaft sexuellen genuss (wieder) einfach und alltäglich werden zu lassen.
Obwohl unsere Gesellschaft sexuell scheinbar so aufgeklärt und die Sexualität in den Medien omnipräsent ist, verunsichern eigene sexuelle Probleme viele Menschen stark. Sie sind frustriert und erdulden oder verdrängen die eigenen Probleme, verheimlichen sie schamhaft vor dem Partner – oftmals auch für lange Zeit.
An diesem Punkt kann eine Sexualberatung eine wertvolle Hilfe sein, denn glücklich gelebte Sexualität ist uns nicht angeboren, sondern eine Fähigkeit, die wir zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens entdecken, erforschen und erweitern können.
Sofern die sexuellen Probleme keine medizinische Indikation haben, sind die Ursachen oft auch Beziehungs- oder Kommunikationsprobleme, die, je länger sie ungelöst bleiben, tendenziell schwerwiegender werden.
In der Beziehung miteinander über Sex zu reden und vertrauensvoll die jeweiligen Bedürfnisse offen zu kommunizieren und als Partner empathisch damit umzugehen, ist wohl die erfolgreichste
Vorgehensweise, um sexuelle Zufriedenheit in der Partnerschaft zu erreichen.
Das Tragische: Je größer die sexuelle Unzufriedenheit ist und je nötiger somit diese Gespräche in der Partnerschaft werden, umso schwieriger wir es oftmals, die Hemmschwellen für diese Gespräche
zu überwinden. Gerade an diesem Punkt kann eine beziehungsfokussierte Sexualberatung in meiner Praxis eine wertvolle Hilfe sein.
Für viele Menschen ist es nicht einfach, über die eigene Sexualität zu reden, vor allem dann, wenn es um konkrete sexuelle Wünsche, aber auch um die eigenen Unsicherheiten und Ängste geht. Es hat sich jedoch gezeigt, dass nach einigen gemeinsamen Sitzungen auch dieses Thema, das so oft mit viel Sehnsucht und Verletzung verbunden ist, viel leichter anzusprechen ist, als anfangs gedacht. In der Folge kann nicht nur die Sexualität wieder belebt werden. Oft können auch tiefe Verletzungen wieder heilen.
In sicherer Atmosphäre und liebevoll begleitet können verschiedene Irritationen, Nöte, Verunsicherungen, Ängste, Widerstände und emotionale Verletzungen besprochen werden. Vorenthaltene
Erwartungen und unerfüllte Sehnsüchte können kreativ thematisiert und anschließend zu Hause ausprobiert werden. So wird schrittweise Ihr Intimleben neu gestaltet und die
Gesamt-Zufriedenheit von beiden erhöht.
Ich begleite Seminare zum Thema „Kommunikation in der Sexualität“. Als Themenschwerpunkte geht es besonders darum, wieder mehr Mut zu entwickeln, lebendige Begegnungen und eine erfüllende Sexualität zu leben. Anstelle von Abspaltung, Distanz und Überforderung soll Verbindung entstehen und der eigene Körper wieder gespürt werden.
Für eine Terminvereinbarung melden Sie sich gerne telefonisch unter 030. 84 31 69 97 bei mir. Oder schreiben Sie
mir eine Nachricht per E-Mail – gerne auch über das Kontaktformular am Ende dieser Seite.
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